Dialog: CoWorking

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New Work auch im Kreis Schleswig-Flensburg!

Arbeiten wo ich will. Selbstbestimmt und trotzdem nicht allein. Mit meinen Kolleg*innen digital vernetzt, und gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten in der Nähe meines Wohnortes, in einer umgebauten Scheune oder beim Kaffee in Strandnähe? Gemeinsames Arbeiten in einem  CoWorking Space ist eine neue Form des Arbeitens (New Work), die sich im Zuge der Digitalisierung zunächst in den Städten etabliert hat und mittlerweile immer mehr auch den ländlichen Raum erobert. Schnelle Internetverbindungen machen es möglich. Es entstehen daher in den vergangenen Jahren immer mehr CoWorking Spaces auf dem Land – auch in Schleswig-Holstein.

Bekanntheit erlangte das Konzept eines ländlichen CoWorking Spaces durch die vom Sachgebiet Regionalentwicklung der Kreisverwaltung Schleswig-Flensburg organisierte Pop-up-CoWorking-Tour in Erfde, Sörup, Glücksburg und Schuby im Sommer 2019. In einem umfunktionierten Container, der zwischen Juli und September an der Eider oder nahe der Dorfzentren aufgestellt war, arbeiteten Leute an ihren Laptops, diskutierten oder informierten sich über Möglichkeiten, sich vom ortsgebundenen Arbeiten und Pendeln unabhängiger zu machen. In begleitenden Workshops wurde der Frage nachgegangen, was es braucht, um CoWorking Spaces zukünftig auch in unserer Region zu etablieren.

Das Projekt CoWorkLand, das 2018 in der KielRegion begann, hat gezeigt, dass die Bedarfe für diese Arbeitsform auch auf dem Land in hohem Maße vorhanden sind. Einheimische, aber auch viele Städter haben nachweislich den Wunsch, auf dem Land arbeiten zu können. Im Vordergrund stehen dabei Themen wie Entschleunigung, der Wunsch nach höherer Lebensqualität sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem sind durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende (unvermeidliche) Arbeit im Home-Office CoWorking Spaces und ortsunabhängiges Arbeiten nicht mehr länger eine Domäne von Solo-Selbständigen und „digitalen Nomaden“: CoWorking ist mittlerweile zur erprobten Praxis für viele Arbeitnehmer*innen geworden.

Das Konzept ländlicher CoWorking Spaces bietet insbesondere auch für den Kreis Schleswig-Flensburg mit seinen Küsten und Landschaften bei gleichzeitiger Kulturnähe großes Potential – nach dem Motto: „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“.

Wie funktioniert ein Coworking Space?

Man bucht sich in einem attraktiven CoWorking Space online stunden- oder tageweise einen Arbeitsplatz inkl. Büroinfrastruktur mit freiem WLAN, Drucker, Beamer, Besprechungsraum usw. – und startet bei gutem Kaffee direkt in den Arbeitstag.

Die Pop-Up-CoWorking-Tour im Sommer 2019 diente dazu, die Idee ländlicher CoWorking Spaces in der Region bekannt zu machen – durchaus mit Erfolg. So haben bereits mehrere Gemeinden im Kreisgebiet das Thema in ihre Dorfentwicklungskonzepte aufgenommen.

Zunehmend ist das Prinzip CoWorking Space auch für private Immobilienbesitzer*innen interessant, die sich eine Umnutzung einer Immobilie in Form eines CoWorking Spaces vorstellen können.

Für wen?

Nutzer*innen eines CoWorking Spaces

  • Selbständige oder Angestellte, die ortsunabhängig arbeiten können und denen zuhause im Home-Office die Decke auf den Kopf fällt
  • Touristen, die ihren Urlaub in der Region verlängern wollen und die Gelegenheit nutzen, Arbeit und Ferien zur „workation“ (work + vacation) zu verbinden
  • alle, die Abwechslung zum gewohnten Arbeitsumfeld suchen
  • Mobil Arbeitende wie Außendienstmitarbeiter*innen

Betrieb der CoWorking Spaces

  • Immobilienbesitzer mit Umnutzungswunsch
  • Tourismusgebiete und dortige -anbieter, die neue Kundenschichten und damit ihre Auslastung erhöhen wollen
  • Unternehmen, die bspw. statt Bürovergrößerung über dezentrale, flexibel buchbare Arbeitsorte für Ihre Mitarbeitenden nachdenken
  • Unternehmen, die ihre Attraktivität als Arbeitgeber durch feste CoWorking-Kontingente auf dem Land für ihre Mitarbeitenden erhöhen wollen

Nutzen

CoWorking bietet für den Kreis Schleswig-Flensburg als Arbeitsstandort viele Vorteile:

  • Abnahme des Pendelverkehrs
  • Neues Leben in den Ortskernen und Dorfmitten durch zuverlässig geöffnete CoWorking Spaces
  • bessere Vereinbarkeit von Beruf & Familie durch wohnortnahe Coworking Spaces
  • Umnutzung oder Reaktivierung von Leerständen, brachgefallenen Hofstellen oder Gewerbeflächen
  • Chance für den Tourismus (Beherbergungs-, Gastronomiebetriebe und Campingplätze)
  • Wissenstransfer und Wettbewerbsfähigkeit durch neue Netzwerke in Handel und Handwerk
  • Impulse zur Stärkung der regionalen Wirtschaft

Nächste Schritte

Das Team der „Digitalen Region“ in der Kreisverwaltung unterstützt Kommunen oder potentielle Betreiber*innen gerne bei ihren Bemühungen auf dem Weg zu einem weiteren CoWorking Space im Kreisgebiet. Dies umfasst Beratung und Information sowie die Vermittlung von Netzwerkkontakten.

Mehr Infos

Ansprechpartner

Kreis Schleswig-Flensburg
SG Regionalentwicklung
Projektteam „Digitale Region“
digitalstrategie@schleswig-flensburg.de

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